Zwischen Tradition und neuen Rollenmustern - Vielfalt der Familienmodelle
Großfamilie, Kleinfamilie, Kern-, Patchwork- oder Regenbogenfamilie, Alleinerziehende, Getrennterziehende, die Begriffe und Formen von Familien sind heute so vielfältig wie das Bild von ihr bei Instagram und Co. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Vorstellungen von Familie und Familienleben erheblich gewandelt. Diese Veränderungen haben weitreichende Folgen, da unterschiedliche Bedürfnisse bedarfsgerechte Unterstützung erfordern. Alle Familienmodelle eint, dass sie Rollen, Werte und Einstellungen aushandeln und wichtige Funktionen wie Sozialisation und Erziehung wahrnehmen. Befremdlich erscheint mir nicht, dass es eine Dynamik der Bilder, also Rollenmuster nach denen wir handeln, gibt. Befremdlich ist allerdings, wenn diese toxisch werden. Wenn es Vorbilder gibt, die sich nur über Ausgrenzung definieren. Wenn es keine Toleranz gegenüber vielfältigen Familienmodellen gibt. Dies gilt übrigens in alle Richtungen, denn die Familie mit «traditioneller Rollenverteilung» erfährt genauso hate speech, wie die Regenbogenfamilie. Noch wissen wir nicht, welche Auswirkungen es auf das familiäre doing hat, aber wir sehen, welche Auswirkungen es auf heranwachsende Jugendliche hat, die sich orientieren und Vorbilder bei Tiktok etc. finden und denen nacheifern. Hier sind wir alle gefragt als Gesprächspartner in den Familien, als Vorbilder, die Visionen gemeinsam besprechen, die Orientierung geben. Gegenseitige Anerkennung und Unterstützung fördern auch das Verständnis füreinander. Denn ausgrenzende Rollenmuster, sind häufig die Ursachen für Probleme. Dabei sollte immer im Vordergrund stehen, dass alle Familien eine verlässliche Basis benötigen, um ihrerseits Verlässlichkeit auszuüben.