Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will in der Gleichstellungspolitik auch Jungen und Männer stärker in den Blick nehmen. Dazu legte sie am Montag ein Dossier vor, das nach Angaben des Ministeriums einen partnerschaftlichen Ansatz beschreibt. Dargestellt werden derzeitige und künftige Herausforderungen für Jungen und Männer sowie der aktuelle Forschungsstand. Auch werde erläutert, wie Jungen und Männer bereits in der Gleichstellungspolitik erreicht und zu eigenem Tun angeregt werden. "Die Anforderungen an Männer sind heute vielfältig und komplex", sagte Giffey. Jungen und Männer sollten emotional, offen und verständnisvoll sein und zugleich stark und "männlich". Sie sollten beruflich erfolgreich sein, aber auch aktiv am Familienleben teilnehmen und als liebevolle fürsorgliche Väter ihren Teil an der Kindererziehung leisten. "Diese unterschiedlichen Anforderungen können dazu führen, dass sich Männer überfordert fühlen und Probleme haben, ihre Sorgen offen anzusprechen", warnte Giffey. Gründe dafür seien oft die eigene Erziehung und ein über viele Generationen gelebtes Rollenbild. Daher brauche es eine Gleichstellungspolitik, "die auch die Perspektiven von Jungen, Männern und Vätern sieht und diese in einen guten Einklang bringt mit den Sichtweisen und Bedürfnissen von Mädchen, Frauen und Müttern", erklärte Giffey. "Nur, wenn wir beide Seiten zusammendenken, kann echte Gleichstellung gelingen." (Familienbund der Katholiken/KNA)
Presseschau des Tages // 29.9.2020
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