Kinder und Jugendliche sollten nach den Worten des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, besser für den Umgang mit digitalen Medien geschult werden. Digitale Medien böten Heranwachsenden viele Möglichkeiten, mit anderen zu kommunizieren, zu spielen oder aber sich schnell Wissen anzueignen, erklärte Rörig am Mittwoch in Berlin. Insbesondere bei Sozialen Netzwerke und Chats bestünden aber auch Risiken für sexuellen Missbrauch, fügte Rörig anlässlich des Europäischen Tags zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt hinzu. Der Tag findet auf Initiative des Europarats zum sechsten Mal statt. Rörig betonte, es gehe neben Cybergrooming, dem Anbahnen von Kontakten von Erwachsenen zu Minderjährigen mit sexueller Absicht, vor allem um das sogenannte missbräuchliche Sexting - das unerlaubte Weiterleiten von freizügigen Bildern. Vielen Kindern und Jugendlichen sei dabei nicht bewusst, dass Bilder, die digital verbreitet würden, nur schwer wieder zu löschen seien. Darüber hinaus könne das Verschicken und Erhalten von sexuellen Bildern oder Videos strafrechtlich relevant werden. Kinder und Jugendliche müssten diese Risiken kennen. Aktuelle Studien belegten, dass Kinder und Jugendliche in großer Zahl unverlangt sexuelle Fotos oder Videos zugeschickt bekommen und diese Form der sexuellen Gewalt mittlerweile als Normalität empfinden. Rörig betonte, es seien nicht nur Eltern sowie Kinder und Jugendliche gefordert, sondern vor allem die Betreiber. Sie müssten dafür sorgen, dass die Dienste, in denen sich Kinder und Jugendliche bewegen, sicher seien. Der vom Familienministerium vorgelegte und vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf eines neuen Jugendschutzgesetzes gehe hier wichtige Schritte. (Familienbund der Katholiken/KNA)
Presseschau des Tages // 19.11.2020
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