Junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren fühlen sich durch die Corona-Krise besonders stark in ihrem persönlichen Wohlergehen beeinträchtigt. Das berichtete das Meinungsforschungsinstitut Ipsos am Donnerstag in Hamburg unter Berufung auf Daten aus seinem Nationalen Wohlstandsindex. Demnach ist die Zahl der Jüngeren, die sich glücklich fühlen, Ende 2020 auf 57 Prozent gesunken. Im Vorjahr habe der Wert noch bei 69 Prozent gelegen. Damit fühlten sich die Jüngeren erstmals nicht mehr glücklicher als die Älteren. Auch der Anteil der 14- bis 24-Jährigen, die angeben, gute soziale Kontakte zu Freunden zu haben, sei in diesem Zeitraum um zehn Prozentpunkte auf 71 Prozent zurückgegangen.
"Kontaktsperren, Verweilverbote und Schulschließungen haben vielfach soziale Unterernährung der jungen Menschen zur Folge, wozu auch Defizite in der Persönlichkeitsentwicklung gehören", sagte Zukunftsforscher Horst Opaschowski, Initiator des Nationalen Wohlstandsindexes. Der empirisch nachweisbare drastische Rückgang des persönlichen Glücksgefühls binnen eines Jahres könne Lust- und Mutlosigkeit chronisch werden lassen. "Die Forderung an Politik und Gesellschaft kann nur lauten: Gebt jungen Menschen so schnell wie möglich ihre Frei- und Entfaltungsspielräume zurück." Die "Generation Z" solle mit Zuversicht ihre Zukunft gestalten können und nicht eine Generation verpasster Lebenschancen sein müssen, so der Zukunftsforscher.
Ipsos erstellt gemeinsam mit Opaschowski seit 2012 vierteljährlich einen Nationalen Wohlstandsindex. Dafür werden jeweils 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Für die aktuelle Auswertung wurden die Daten von Dezember 2020 mit denen vom Dezember 2019 verglichen. (KNA)