Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will das Elterngeld während der Corona-Krise flexibler gestalten. Am Dienstag einigte sie sich mit den Koalitionsfraktionen auf kurzfristige Änderungen, wie das Ministerium mitteilte. So sollen beispielsweise Eltern, die in systemrelevanten Berufen etwa als Ärzte oder Pflegekräfte arbeiten, ihre Elterngeldmonate aufschieben können. Zudem sollen Eltern den Partnerschaftsbonus, den Mütter und Väter erhalten, die gleichzeitig in Teilzeit arbeiten, nicht verlieren, wenn sie aufgrund der Corona-Krise aktuell mehr oder weniger arbeiten als geplant. Eltern und werdende Eltern, die aktuell etwa wegen Kurzarbeit Einkommensverluste haben, sollen keine Nachteile im Elterngeld haben. Giffey betonte, mit den Änderungen würden Situationen berücksichtigt, in denen Eltern anders als sonst nicht alle Voraussetzungen für den Bezug des Elterngeldes erfüllen könnten. Die Anpassungen sollten „so zügig wie möglich“ durch das Kabinett und das parlamentarische Verfahren gebracht werden. Das Elterngeld unterstützt Eltern nach der Geburt des Kindes durch einen Ersatz des Erwerbseinkommens für den Elternteil, der sich um die Betreuung des neugeborenen Kindes kümmert. Es errechnet sich aus dem Durchschnitt des Nettoeinkommens der vergangenen zwölf Monate vor der Geburt des Kindes und ersetzt das bisherige Nettoeinkommen des Betreuenden zu mindestens 65 Prozent. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 8.4.2020
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