Familie ist eine wichtige Stütze im Alter!

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Die Mehrheit der Menschen zwischen 40 und 85 Jahren  in Deutschland ist zufrieden, bei guter Gesundheit und kann sich auf die Familie als wichtige Stütze verlassen. Das sind zentrale Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys 2014, den Bundesfamilienministern Manuela Schwesig in Berlin vorstellte. Der Deutsche Alterssurvey ist die wichtigste Langzeitstudie zum Älterwerden in Deutschland. "Die zweite Lebenshälfte ist vielfältig und das Bild vom Alter wandelt sich zum Positiven!", betonte Manuela Schwesig.

Die Menschen in der „zweiten Lebenshälfte“  sind heute deutlich aktiver als in der Vergangenheit. Waren 1996, im Jahr des ersten Alterssurveys, rund 18 Prozent der befragten 60- bis 65-Jährigen erwerbstätig, zählten 2014 rund 39 Prozent der Befragten zu den Berufstätigen. Auch Sport und Ehrenamt haben heute für die Altersgruppe eine größere Bedeutung.  Die Mehrheit bewertet Wohnsituation und Gesundheit als gut. Und: sie sind auch weiterhin nicht überdurchschnittlich häufiger von Armut betroffen als Menschen mittleren Altern.

Großeltern betreuen und unterstützen ihre Enkel

Die Studie zeigt auch: die Familie ist eine wichtige Stütze im Alter und die Beziehungen zwischen den Generationen funktionieren gut. So unterstützt heute fast ein Viertel der unter 66-jährigen Großeltern die – meist berufstätigen -  Kinder bei der Betreuung der Enkel. Dieser Anteil betrug im Jahr 1996 nur 15 Prozent. Vor allem jüngere Großeltern kümmern sich um die Enkel trotz Erwerbsarbeit.  Auch die materiellen Zuwendungen von Großeltern an ihre Enkelkinder haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark erhöht.

Nicht nur für die Enkel, auch für die eigenen Eltern übernehmen immer mehr Menschen Sorgearbeit. So ist die Zahl der Familienangehörigen, die ihre Verwandten pflegen, zwischen 1996 und 2014 von 12,3 Prozent auf 16,2 Prozent angestiegen. Dabei kombinierte 2014 jede zehnte Person im mittleren Erwachsenenalter Pflege mit der eigenen Erwerbsarbeit. Diese Vereinbarkeit hat in allen Altersgruppen deutlich zugenommen. Die eindrücklichste Veränderung lässt sich aber bei den 60 bis 65-jährigen beobachten, bei denen sich der Anteil der pflegenden Personen vervierfacht hat.

Diese doppelte Belastung der mittleren Generation  - Erwerbsarbeit und Sorgearbeit - macht sich allerdings negativ  bemerkbar: ihre gesundheitliche Situation hat sich im Vergleich zum Jahr 2008 hinsichtlich der funktionalen Gesundheit und der Anzahl depressiver Symptome verschlechtert.

Herausforderungen für die Politik

Durch die steigende Zahl der pflegebedürftigen Hochbetagten stehen immer mehr Menschen – insbesondere Frauen – vor der Herausforderung, Sorgearbeit mit Erwerbstätigkeit zu vereinbaren. Dazu empfiehlt der Bericht eine Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Vereinbarkeit im Hinblick auf flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsorte sowie die Sicherheit von Arbeitsplätzen während der Freistellungsphasen. „Zudem sollte eine moderne Familienpolitik nicht nur Geschlechterrollenerwartungen und Stereotype hinterfragen, sondern auch dafür sorgen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermaßen mit über den Lebenslauf wechselnden beruflichen und privaten Anforderungen flexibel umgehen können, ohne eine Überlastung zu erfahren“, so die Altersforscher.

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen,did=225506.html