Nach dem Wegfall von Corona-Effekten übernehmen berufstätige Väter wieder etwas seltener die Betreuung ihrer kranken Kinder. Im ersten Halbjahr 2022 nahmen sich bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse versicherte Eltern insgesamt rund 97.100 Kinderkrankentage frei, um sich um ein Kind zu kümmern. Das zeigen Versichertendaten von Montag. 23 Prozent dieser Krankentage beanspruchten Väter, 77 Prozent Mütter. Im Vorjahreszeitraum lag das Verhältnis noch bei 25 zu 75 Prozent.
Besonders oft frei nahmen sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Väter in Thüringen (28,7 Prozent), Hamburg (28,0 Prozent) und Sachsen (26,6 Prozent). Selten taten dies Väter in Rheinland-Pfalz (21,1 Prozent), Hessen (20,5 Prozent) und Bayern (19,5 Prozent).
Die Krankenkasse nannte Corona-Lockerungen als Grund für den leichten Rückgang. In der Pandemie konnten Eltern auch dann Kinderkrankentage beantragen, wenn das Kind selbst nicht krank ist, jedoch Kita oder Schule wegen Corona geschlossen sind. Mittlerweile sei wieder mehr Normalität in den Kita-, Schul- und Arbeitsalltag eingekehrt, so die KKH. Im ersten Halbjahr 2022 habe nur rund jeder neunte versicherte Vater pandemiebedingte Kinderkrankentage in Anspruch genommen. Im Vorjahreszeitraum seien es noch weit mehr als die Hälfte der Väter gewesen. (KNA)