Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den Bundesländern mit Blick auf die Sprachkitas mangelnde Kooperation vorgeworfen. Ihr Verhalten bei der Suche nach einer Übergangslösung für die Sprachkitas sei "enttäuschend", sagte Paus am Mittwoch in Berlin. Im Gespräch mit einzelnen Ländern erlebe sie durchaus Unterstützung für eine Übergangslösung. Auch fänden Länder wie Bremen Möglichkeiten, die Sprach-Kitas fortzuführen. Aber gemeinsam zeigten die Vorsitzenden der Jugend- und Familienministerkonferenz leider keine Bereitschaft, die Verantwortung für eine Übergangslösung für die Sprachkitas zu übernehmen.
Das Bundesprogramm für die Sprachkitas, in denen Fachkräfte besonders die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern fördern, läuft zum Jahresende aus. Zu Jahresbeginn soll dann das Kita-Qualitätsgesetz Länder verpflichten, bestimmte Standards in den Einrichtungen zu etablieren wie etwa eine bestimmte Gruppengröße. Auch die sprachliche Förderung ist als ein Schwerpunkt in dem Gesetz vorgesehen. Ein eigenständiges Bundesprogramm gibt es dann nicht mehr, Paus hatte sich aber zu einer Übergangslösung bereiterklärt.
Der Bund will die Umsetzung des Kita-Qualitätsgesetz mit je zwei Milliarden Euro für die Jahre 2023 und 2024 fördern. Die Erste Lesung des Gesetzes im Bundestag fand bereits im Oktober statt. Gibt es keine Einigung mit den Bundesländern muss der Vermittlungsausschuss angerufen werden. (KNA)