Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird sich in den kommenden 15 Jahren stark wandeln: Bis 2036 werden fast 13 Millionen Erwerbstätige das Renteneintrittsalter überschritten haben. Das entspricht knapp 30 Prozent der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
In den kommenden 15 Jahren werden demnach sukzessive die geburtenstarken Jahrgänge 1957 bis 1969, die sogenannten Babyboomer, in den Ruhestand gehen. Im vergangenen Jahr seien noch 63,6 Prozent der Menschen der Altersklasse 60 bis 64 Jahren, die sich im Übergang zur Rente befinden, erwerbstätig gewesen. Bei den 50- bis 59-Jährigen seien es 86 Prozent gewesen, was 11,3 Millionen Menschen entspreche. Diese beiden Altersklassen werden bis 2036 das Rentenalter überschritten haben. Bei den 40- bis 49-Jährigen seien im Vergleich zwar 89 Prozent erwerbstätig, sie stellten 2021 aber nurmehr 8,9 Millionen Menschen.
Generell lag laut Bundesamt die Erwerbsbeteiligung von Frauen im vergangenen Jahr über alle Altersgruppen hinweg niedriger als die der Männer. Bei der Bevölkerung zwischen 40 und 65 Jahren habe der Unterschied es im Schnitt 8, bei den 30- bis 39-Jährigen sogar 11 Prozentpunkte betragen. Eine größere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen könnte somit zur Aktivierung eines insgesamt größeren Erwerbspersonenpotenzials beitragen, so das Bundesamt. (KNA)