Eltern von krebskranken Kindern brauchen nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) mehr Unterstützung. Jedes Jahr erführen mehr als 2.200 Eltern in Deutschland von der Krebsdiagnose für ihr Kind, erklärte die Vereinigung am Dienstag in Berlin aus Anlass des Welt-Kinderkrebstages (15. Februar). Die oft langwierigen Therapien belasteten aber nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern.
Alltagsabläufe müssten umgestellt, Betreuungen organisiert und berufliche Verpflichtungen mit den Bedürfnissen des Kindes und auch von Geschwisterkindern vereinbart werden. Der Personalmangel in der Kinderkrankenpflege sei eklatant, die Versorgung mit speziellen Medikamenten und Antibiotika, Schmerz- und Fiebermitteln knapp, sagte der Vorstand der DGKJ, Dominik Schneider. Der Einsatz von Psychologen und Therapeuten müsse verbessert werden.
Die von der Bundesregierung zugesagten Gelder zur Stärkung der Kinderkliniken sollten seiner Ansicht nach gezielt für die Verbesserung der Behandlung und Betreuung krebskranker Kinder und ihrer Familien eingesetzt werden, so Schneider. Die Überlebens- und Heilungswahrscheinlichkeit für an Krebs erkrankte Kinder liege heute bei mehr als 80 Prozent. Dies gelinge aber nur durch den Einsatz sehr intensiver, belastender und lang andauernder Therapien. (KNA)