Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat eine Kampagne gegen Einsamkeit gestartet. "Einsamkeit betrifft viele Menschen. Häufig sind es die Älteren unter uns, deren Partner oder Partnerin gestorben ist, deren Freundeskreis kleiner wird oder die nicht mehr mobil genug sind, um das Haus zu verlassen", sagte Paus am Dienstag in Berlin. Aber auch viele jüngere Menschen würden das Gefühl der Einsamkeit kennen und darunter leiden. Dies habe sich gerade während der Corona-Pandemie gezeigt.
Einsamkeit sei ein vielfältiges gesellschaftlichen Phänomen, sagte Paus weiter. Sie kündigte an, dass in dieser Legislaturperiode Strategien gegen Einsamkeit entwickelt werden sollen. Zunächst solle das Thema politisch und wissenschaftlich genauer betrachtet werden. Es gehe um Fragen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit. Zum Auftakt fand am Dienstag eine Konferenz mit Fachkräften aus der Sozialen Arbeit, aus Forschung sowie Wohlfahrtsverbänden statt.
Paus verwies auch auf bereits bestehende Maßnahmen für die Belange einsamer Menschen wie etwa das Programm des Malteser Hilfsdienstes "Miteinander Füreinander", bei dem an rund 110 Standorten der katholischen Hilfsorganisation besonders hochbetagte Seniorinnen und Senioren erreicht werden sollen. Bundesweit gebe es zudem rund 530 öffentlich geförderte Mehrgenerationenhäuser, die helfen sollen, Isolation und Einsamkeit zu verhindern. (KNA)