Um Betroffene von Sexismus im Alltag besser zu schützen, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) ein "Bündnis gegen Sexismus" ins Leben gerufen und die Schirmherrschaft übernommen. "Übergriffige Anmache auf der Straße, anzügliche Witze, klischeehafte oder sexistische Werbung, Kränkung und Zurücksetzung am Arbeitsplatz - all das gilt es zu verhindern und zu beenden", erklärte Paus am Donnerstag zum Auftakt des Bündnisses in Berlin.
Sexismus im Alltag bedeute für die Betroffenen Herabwürdigung, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch. "Mehrfach diskriminierte Menschen - etwa wegen ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität oder einer Behinderung - sind Sexismus oft besonders stark und schutzlos ausgeliefert", sagte Paus. Das Engagement gegen Sexismus lohne sich auch für Unternehmen - ihrer Ansicht nach sogar doppelt: "Sie schützen ihre Beschäftigten und profitieren selbst. Denn ein gutes Arbeitsklima stärkt Mitarbeitende und Arbeitgeber gleichermaßen", so Paus.
Im Bündnis haben sich den Angaben zufolge bislang mehr als 350 Unterzeichnende zusammengeschlossen, darunter auch Migrantinnenorganisationen, Interessenvertretungen von Frauen mit Behinderung und Vertretungen aus dem Mittelstand. Weitere Bündnispartner sollen dazukommen.
Das Bündnis geht nach Ministeriumsangaben auf ein 2021 von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Deutschen Städtetag initiiertes Netzwerk "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" zurück. Bis Ende 2025 will das Ministerium das Bündnis mit Veranstaltungen, Materialien und Empfehlungen unterstützen, hieß es. (KNA)