Das Wohnen in Deutschland wird immer teuer. „Zahlreiche Durchschnittsverdiener können sich die rasant gestiegenen Mietpreise in den gefragten Städten des Landes schlicht nicht mehr leisten. 16 Prozent der Bundesbürger geben laut Statistischem Bundesamt bereits mehr als 40 Prozent ihres Haushaltsbudgets fürs Wohnen aus. Sie gelten nach amtlicher Definition als ‚durch Wohnkosten überlastet‘“. Darauf weist heute die Süddeutsche Zeitung hin und zieht das alarmierende Fazit: „Die Wohnungsnot ‚ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen‘“. Davon besonders betroffen sind nach Ansicht des Familienbundes der Katholiken vor allem auch Familien, die auf größere Wohnungen mit einer familienfreundlichen Infrastruktur der Wohnlage angewiesen sind. Zwar wollen Union und SPD 1,5 Millionen neue Wohnungen schaffen. Experten warnen aber, dass sich die Lage gerade für Familien mit mittleren Einkommen nicht verbessert: „Sie verdienten zu viel für eine Sozialwohnung, aber zu wenig, um sich eine gehobene Wohnung in den gefragten Innenstädten leisten zu können. Die Folge: Gerade junge Familien müssen attraktive Städte verlassen und ins Umland ziehen.
Neben dem Wohnen ist heute auch die Ernährung Thema in den Medien: 13 Ärzteverbände und Fachgesellschaften fordern von Bundesregierung und Bundestag konkrete Maßnahmen gegen Fehlernährung. Wie die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) am Dienstag in Berlin mitteilte, verlangen sie in einem Offenen Brief eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung in Form einer Nährwert-Ampel, verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung, Beschränkungen der an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung sowie steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Nahrungsmittel zu entwickeln. Die Aktion wurde von der DDG, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Verbraucherorganisation foodwatch gestartet. "Ohne das entscheidende Eingreifen der Politik können wir die Adipositas- und Diabetes-Epidemie nicht stoppen", heißt es in dem Brief, der auch von der Diakonie unterstützt wird. Laut Robert-Koch-Institut gelten 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von 3 bis 17 Jahren in Deutschland als übergewichtig oder adipös. Im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren habe der Anteil übergewichtiger Kinder damit um 50 Prozent zugenommen, der Anteil adipöser Kinder habe sich sogar verdoppelt, heißt es. Eine ähnliche Entwicklung sehen die Unterzeichner bei Erwachsenen.
Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos rufen gleich mehrere Institutionen zu mehr Einsatz für Gerechtigkeit auf: Papst Franziskus, die Vereinten Nationen und die Welthungerhilfe haben das Weltwirtschaftsforum in Davos zu stärkeren Anstrengungen für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit aufgerufen. Menschen drohten "zu bloßen Zahnrädern im Getriebe einer Maschinerie zu werden, die sie als bloße Konsumgüter behandelt", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Papstschreiben an Klaus Schwab, den Gründer und Präsidenten des Weltwirtschaftsforums. Sobald diese Menschen für die Maschinerie nicht mehr nützlich erschienen, würden sie "skrupellos entsorgt". Seit Dienstag beraten in Davos mehr als 3.000 Wirtschaftsführer, Politiker, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft über Themen wie Globalisierung, Handel, Umweltschutz oder Terrorismus. Das Treffen steht unter dem Motto "Schaffen einer gemeinsamen Zukunft in einer zerrissenen Welt". Es sei eine moralische Pflicht, die nötigen Bedingungen zu schaffen, damit jeder Mensch in Würde leben könne, so der Papst. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 24.1.2018
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