Das Bundeskabinett hat das Rentenpaket von Union und SPD auf den Weg gebracht. Das Rentenniveau soll bis 2025 stabil bei 48 Prozent gehalten werden. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung soll in dieser Zeit die Marke von 20 Prozent nicht überschreiten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach am Mittwoch in Berlin von einem "Neustart für mehr Verlässlichkeit in der Rente" und "Sicherheit und Gerechtigkeit für alle Generationen". Eine Rentenkommission soll Anfang 2020 Vorschläge zur Sicherung der Rente über das Jahr 2025 hinaus vorlegen. Mit dem jetzigen Rentenpaket sollen zudem die Leistungen bei Erwerbsminderung verbessert und Geringverdiener entlastet werden. Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern soll ein halber Rentenpunkt zusätzlich angerechnet werden. Damit werden künftig 30 Monate Erziehungszeit pro Kind berücksichtigt. Für nach 1992 geborene Kinder sind es bis zu 36 Monate. Der Familienbund der Katholiken begrüßt die geplante Ausweitung der sogenannten Mütterrente, fordert aber zugleich mehr Rentengerechtigkeit. "Ziel muss die komplette Gleichstellung aller Erziehungszeiten sein, unabhängig vom Geburtsjahr des Kindes und unabhängig von der Zahl seiner Geschwister", sagte Familienbund-Präsident Stefan Becker. Nach Ansicht der Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, sind die Maßnahmen des Rentenpakets "Schritte in die richtige Richtung" - die jedoch nicht ausreichten. Um das Vertrauen in die gesetzliche Versicherung zu stärken, müsse die Rente auch über das Jahr 2025 hinaus stabilisiert und das Rentenniveau auf 50 Prozent angehoben werden. Weiter kritisiert Bentele, dass die Mütterrente auf die Grundsicherung angerechnet werde. Menschen, die im Alter am Rande des Existenzminimums lebten, profitierten deshalb nicht von ihr. Auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) wertet die Anrechnung des halben Rentenpunktes als "faire Lösung" in Richtung Rentengerechtigkeit für Mütter. Sie besteht darüber hinaus auf der Forderung, allen Müttern oder Vätern in der Rente drei Jahre Erziehungszeit anzurechnen. Ziel müsse sein, dass "zeitnah auch die volle Angleichung mit einer Anrechnung von drei Rentenpunkten pro Kind für alle kommt", so die Vorsitzende Mechthild Heil. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) schließt sich dieser Forderung an. Um einer drohenden Altersarmut entgegen zu wirken, müsse zudem die Lebensleistung älterer Frauengenerationen stärker berücksichtigt werden. Dazu brauche es eine "generationen-unabhängige Gleichbehandlung bei der Anerkennung von Erziehungsleistungen". Kindererziehung müsse wertgeschätzt und finanziell entlohnt werden. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, spricht sich für weitere Reformen aus. Auch für die Zeit nach 2025 solle ein möglichst breiter politischer und gesellschaftlicher Konsens gefunden werden, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag).
Papst Franziskus hat erneut für das Ideal der lebenslangen Ehe und Familie geworben. "Ich respektiere jeden", sagte er mit Blick auf gescheiterte Ehen. "Aber das Ideal sind nicht die Scheidung, die Trennung, das Ideal ist nicht die Zerstörung der Familie. Das Ideal ist die geeinte Familie", so das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Es sei in Medien Mode geworden, von gescheiterten Ehen als etwas Normalem zu berichten, kritisierte Franziskus. Oft heiße es: "'Der hat sich von dieser scheiden lassen, jene von jenem - und die Trennungen.' Ich bitte euch: Das ist eine schreckliche Angelegenheit", so der Papst. In seiner Ansprache berichtete Franziskus von seinem Besuch beim Weltfamilientreffen in Dublin. Dort habe er Tausende Familien aller Sprachen und Kulturen getroffen. Sie alle seien ein Symbol für Gottes Traum für die Menschheitsfamilie, der Einheit, Harmonie und Frieden bedeute. Gott wolle, dass niemand einsam sei, dass niemand ungewollt sei und ausgeschlossen bleibe, so der Papst. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)