Alleinerziehende sind laut einer Studie nicht nur wegen der Trennung vom Partner armutsgefährdet. Ein großer Teil der Betroffenen habe auch aufgrund geringer Bildung und fehlenden Schulabschlusses geringe Chancen auf einen gut bezahlten Job, wie aus der am Montag in Köln veröffentlichten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Damit falle deren Einkommen niedriger aus als bei anderen Müttern. Nach Ansicht von IW-Bildungsökonom Wido Geis-Thöne reicht mehr Hilfe bei der Kinderbetreuung nicht aus, um die Situation Alleinerziehender nachhaltig zu verbessern. Sie benötigten bessere Qualifizierungsangebote, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Familienpolitik dürfe nicht nur die Auswirkungen der Partnerlosigkeit, sondern müsse auch davon unabhängige Problemfelder wie das Fehlen arbeitsmarktrelevanter Qualifikationen in den Blick nehmen. Viele alleinerziehende Mütter hätten bereits vor ihrer Trennung Sozialhilfe bezogen, so das arbeitgebernahe Wirtschaftsforschungsinstitut. Besonders hoch sei das Trennungsrisiko, wenn das Paar Hartz IV beziehe. Dagegen seien Akademikerinnen nur selten alleinerziehend. Die Datengrundlage für die Studie ist laut IW das Sozioökonomische Panel, eine Langzeitbefragung tausender Haushalte in Deutschland. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 13.8.2019
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