Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) will den angekündigten Kinder-Sofortzuschlag zügig umsetzen. Derzeit arbeite die Bundesregierung "mit Hochdruck" an der genauen Ausgestaltung, erklärte Spiegel am Dienstag in Berlin. Es sei nicht hinnehmbar, dass in einem reichen Land wie Deutschland noch immer Kinder in Armut lebten. Die Corona-Pandemie habe soziale Ungleichheiten zudem verschärft, und steigende Energie- und Lebenskosten erhöhten weiter den Druck auf Familien.
In einem am Dienstag veröffentlichten "Offenen Brief" hatten 17 bundesweite Organisationen angesichts hoher Preissteigerungsraten und pandemiebedingter Mehrausgaben Soforthilfen für bedürftige Menschen verlangt. Zu den Unterzeichnern gehören der Deutsche Gewerkschaftsbund, Wohlfahrts- und Sozialverbände wie der Paritätischen Gesamtverband und die Diakonie Deutschland, die Jusos und Grüne Jugend sowie Kinderrechts- und Jugendorganisationen. Sie hatten unter anderem an den versprochenen Sofortzuschlag für von Armut betroffene Kinder erinnert.
Spiegel betonte, der Sofortzuschlag sei der erste Schritt, um Kinderarmut in Deutschland effektiv anzugehen. Darüber hinaus wolle die Ampel-Koalition eine Kindergrundsicherung einführen. Finanzielle Unterstützung solle zukünftig unbürokratisch, digital und ohne aufwendige Behördengänge direkt bei Kindern und ihren Familien ankommen. (KNA)