Die katholische Kirche und die Grünen stimmen in der Sozialpolitik in vielen Punkten überein. Zu den großen aktuellen Herausforderungen in diesem Bereich gehörten etwa die Bekämpfung von Kinderarmut, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Ausbau der Pflege, teilten die Deutsche Bischofskonferenz und die Grünen am Freitag nach einem Spitzentreffen in Berlin mit. Auch der Kampf gegen die Wohnungsnot und gegen den Klimawandel seien Kernfragen auf dem Weg zu einer global gerechteren Gesellschaft An dem Gespräch nahmen neben anderen Grünen-Chef Robert Habeck sowie der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck teil. Man habe zudem darin übereingestimmt, dass die offene Gesellschaft als freiheitliche Demokratie verteidigt und gestärkt werden sollte, hieß es weiter. Das Menschenbild der katholischen Soziallehre und ein aufgeklärter Humanismus machten dies zu einer gemeinsamen Aufgabe. Es habe auch Einigkeit darüber geherrscht, dass gesellschaftliche Prozesse kein Selbstzweck seien, sondern stets in sozialer Verantwortung zu geschehen hätten. Märkte müssten den Menschen dienen, nicht umgekehrt. Die Politik müsse einen weiten Begriff von sozialer Gerechtigkeit entwickeln, der auf die Teilhabe von Menschen ziele. Dieser solle Bildung, den öffentlichen Raum und seine Institutionen, Mobilität und Kultur mit einschließen. Das Gespräch sei insgesamt geprägt gewesen von dem Respekt vor den jeweiligen Wertepositionen, hieß es. Das letzte Treffen dieser Art fand im Januar 2015 ebenfalls in Berlin statt. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 18.6.2019
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