Einkommenshöhe und Armut bleiben in Deutschland regional sehr unterschiedlich verteilt. Dies machen die am Donnerstag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen zur Armutsgefährdung deutlich. Demnach sind beispielsweise in Bayern und BadenWürttemberg 11,7 beziehungsweise 11,9 Prozent aller Bürger von Armut gefährdet; in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind es mit 22,7, 20,9 und 19,5 fast doppelt so viele. Bundesweit liegt die Quote bei 15,5 Prozent. Die Armutsgefährdungsquoten lagen in den östlichen Bundesländern und Berlin mit 17,5 Prozent etwas höher als im Westen mit 15 Prozent. Die Unterschiede nahmen aber im Vergleich zur Berechnung 2015 ab. Am stärksten von Armut gefährdet sind laut Statistik Alleinerziehende: In Berlin war es beispielsweise jede dritte Alleinerziehende, in Mecklenburg-Vorpommern sogar mehr als jede zweite. In der Statistik gilt als armutsgefährdet, wer ein monatliches Pro-Kopf-Einkommen hat, das höchstens 60 Prozent des sogenannten Medians beträgt. Mit Median ist der Mittelwert gemeint, der sich ergibt, wenn man die Einkommen aller deutschen Haushalte auflistet und dann genau "in der Mitte" stehende Einkommen als Vergleichsgröße annimmt. Der Median entspricht damit nicht dem Durchschnittseinkommen oder arithmetischen Mittel. Grundlage der Berechnungen ist der Mikrozensus, für den ein Prozent aller Haushalte Angaben machen. Das Pro-Kopf-Einkommen wird dann anhand des Familieneinkommens berechnet. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 26.7.2019
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