Der Lehrermangel in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbandes im kommenden Schuljahr noch einmal deutlich verschärfen. Wie das Magazin "Focus" unter Berufung auf eine Schätzung des Verbandes berichtet, werden die Schulen bundesweit rund 15.000 Stellen nicht besetzen können. Das sind rund 5.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Außerdem würden rund 40.000 Lehrerstellen mit weniger qualifiziertem Personal, also Studenten, Quereinsteigern und durch Mehrarbeit von Pensionären, besetzt. Damit fehlten deutschlandweit 55.000 Lehrkräfte. Verbandschef Heinz-Peter Meidinger sagte dem Magazin: "Das entspricht etwa 7 bis 8 Prozent aller Lehrerstellen." Betroffen vom Mangel sind laut Verbandsangaben vor allem Grund-, Haupt-, Berufs- und Förderschulen, weil Lehrer dort meist schlechter bezahlt werden als an Gymnasien und Gesamtschulen. Zudem ist der Osten stärker betroffen als der Westen. Die Landesregierungen hätten zu spät auf den sich abzeichnenden Engpass reagiert, kritisierte Meidinger. Der hessische Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU), erwartet jedoch keine allzu großen Probleme im neuen Schuljahr. "Viele Einstellungen finden in den letzten Ferienwochen oder sogar erst in den ersten Schulwochen bis zu den Herbstferien statt", sagte er dem "Focus". "Es ist auch keineswegs so, dass in ganz Deutschland voll ausgebildete Lehrkräfte zu Tausenden fehlen." Die Lage in den einzelnen Ländern stelle sich unterschiedlich dar. "Alle Länder haben in den vergangenen Jahren und Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften jetzt und in Zukunft zu decken", sagte Lorz. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 5.8.2019
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