Die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindertagesstätten wird einer aktuellen Studie zufolge je nach Bundesland unterschiedlich stark gefördert. Auch Familien mit Kindern mit Behinderung würden regional sehr unterschiedlich unterstützt, sagte Diakonie-Vorstand Maria Loheide am Freitag in Berlin. "Von gleichwertigen Lebensverhältnissen für diese Familien kann bei der Kindertagesbetreuung keine Rede sein." "Wenn wir wollen, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam aufwachsen, müssen wir Zugangshürden abbauen, für Familien mehr Verbindlichkeit schaffen und für Einrichtungen Anreize bei der Finanzierung von Inklusion in der Kindertagesbetreuung erhöhen", meinte Loheide weiter. Das Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung hat in Zusammenarbeit mit den Herausgebern der Studie - der evangelischen Diakonie, dem Paritätischen Gesamtverband und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - die Lage in allen 16 Bundesländern untersucht. Im Ergebnis ist von einem "Flickenteppich" mit "massiven Löchern" die Rede. Die Förderung der Inklusion in den Ländern scheine aktuell weitgehend ungeeignet, um die UN-Behindertenrechtskonvention flächendeckend umzusetzen, heißt es. Die drei Herausgeber der Studie fordern gleichwertige Bedingungen für Teilhabe innerhalb der Bundesländer und in ganz Deutschland. Es müsse auf Landesebene und nicht in den Kommunen geregelt werden, wer welche Kosten im Bereich der Inklusion von Kita-Kindern übernehme. Auch solle es möglichst Leistungen aus einer Hand geben. Kita-Fachkräfte müssten zudem ausreichend qualifiziert werden. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 8.10.2018
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