Die EU schlägt Alarm wegen der Zunahme des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet. Entsprechendes Material im Netz habe in den letzten Jahren exponentiell zugenommen, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) aus einem Beschlussentwurf, den der EU-Rat der Innenminister am Dienstag verabschieden wolle. Die Regierungen der Mitgliedstaaten drängten daher auf ein konsequenteres Vorgehen von Internet-Plattformen und Strafverfolgungsbehörden. Unter anderem seien zusätzliche Maßnahmen notwendig, damit Online-Diensteanbieter entsprechendes Material nach der Identifizierung so schnell wie möglich entfernen oder sperren. Die EU-Kommission solle dazu Vorschläge machen. Die Branche müsse den Strafverfolgungsbehörden einen legalen Zugang zu digitalen Beweismitteln gewähren, auch wenn diese verschlüsselt oder auf Servern im Ausland gespeichert seien, berichten die Zeitungen weiter unter Berufung auf den unter den Mitgliedstaaten abgestimmten Entwurf. Der Innenminister-Rat dränge ausdrücklich auf die Nutzung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung für wirksame Ermittlungen, so die Zeitungen. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch Präventionskonzepte, etwa die umfassende Überprüfung aller Fachkräfte und Freiwilligen, die regelmäßig und direkt mit Kindern in Kontakt kommen. Nach Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) nehmen auch in Deutschland die erfassten Fälle von Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie deutlich zu: Laut einer im Juni erstellten BKA-Analyse stieg die Zahl der Fälle 2018 um 14 Prozent auf 7.449. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 8.10.2019
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